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Neurologisch bedingte Gesichtsfeldeinschränkungen können zu einem lähmenden Verlust an Selbstvertrauen und Isolation führen. Die VRT hat vielen Menschen nach Schlaganfall oder Hirnverletzung geholfen, ihr Sehvermögen und ihre Lebensqualität zu verbessern. Erreicht wurde dies tägliche, nicht-invasive Lichtstimulation im Übergangsbereich von sehenden und nicht-sehenden Teilen des Gesichtsfeldes.

Wie gestaltet sich das Visuelle RestitutionsTraining (VRT)?

Das VRT wird über einen Zeitraum von sechs Monaten an einem Computer zuhause durchgeführt. Die Sitzungen finden zweimal täglich, an mindestens sechs Tagen der Woche statt. Während jeder Sitzung schauen Sie auf einen zentralen Punkt auf dem Bildschirm und drücken jedes Mal, wenn sie einen Lichtreiz an anderer Stelle auf dem Bildschirm erkennen, eine Antworttaste.

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Die Lichtreize werden in der Übergangsbereich präsentiert. Ihr Training wird kontinuierlich überwacht und monatlich aktualisiert. Während des Trainings und zwischen den Sitzungen sollte man Pausen machen und gegebenenfalls einen Tag in der Woche aussetzen.

Die Wissenschaft hinter dem VRT

Traditionell war man der Ansicht, dass das Hirn bereits in früher Kindheit fest „verdrahtet“ sei. Daher wurden nach einer Schädigung des Hirns kaum Veränderungen von Sehfunktionen bei Erwachsenen erwartet. Aktuelle Ergebnisse zeigen aber, dass das Gehirn über eine beachtliche Plastizität verfügt. Daher wurden spezielle Trainings für motorische und visuelle Beeinträchtigungen entwickelt, die zur Verbesserung von Funktionen führten. Der Prozess, den das Gehirn zur Wiederherstellung verlorener Funktionen durchläuft, wird als Neuroplastizität bezeichnet. Eine Gehirnschädigung beinhaltet auch die Schädigung des neuronalen Netzwerks, das visuelle Eindrücke verarbeitet. Da jedoch einige Netzwerke im Gehirn mehrfach vorliegen, kann die systematische Lichtstimulation des geschädigten Bereichs an spezifischen Positionen die Aktivierung und Nutzung alternativer Wege begünstigen, um visuelle Eindrücke  wieder besser zu verarbeiten. Das Hirn entwickelt eine Art Bypass-Mechanismus. Die wiederholte Stimulation hat sich nicht nur beim Sehen, sondern auch bei der Rehabilitation im Bereich Motorik, Sprache und kognitiver Leistung als wirksam erwiesen.

Funktionsweise des VRT

Das VRT wurde entwickelt, um die Verarbeitung visueller Informationen durch residuale neuronale Strukturen zu stärken. Diese sind oft trotz einer Läsion des Nervensystems funktionsfähig geblieben (z.B. nach einem Trauma, einem Schlaganfall, einer Entzündung oder selektiver Chirurgie zur Entfernung eines Hirntumors). Durch die wiederholte Stimulation werden beeinträchtigte Sehfunktionen trainiert und verändert – und damit Sehvermögen im Bereich der Gesichtsfeldeinschränkung nutzbar gemacht und zurückgewonnen.

Während Sie auf einen zentralen Fixationspunkt auf dem Computerbildschirm schauen, werden Lichtreize wiederholt in den Übergangszonen zwischen dem intakten und dem geschädigten Gesichtsfeld präsentiert. Diese Bereiche verfügen über das höchste Verbesserungspotenzial. Die Parameter für die Lichtstimuli (z.B. Größe und Helligkeit) werden bestimmt, um Ihren spezifischen und individuellen Bedürfnissen zu entsprechen.  Ihre Aufgabe ist es, auf jede Stimulation durch Druck einer Antworttaste zu reagieren. Dadurch wird die visuelle Verarbeitung in den eingeschränkten Bereichen  immer wieder aktiviert um dann zur Wiedergewinnung von Sehfunktionen zu führen.

Das VRT-Programm besteht aus mehreren Phasen, beginnend mit der  Prüfung der Gesichtsfeldgrenzen, der verbliebenen visuellen Leistungsfähigkeit und des Reaktionsmusters. In mehreren Testungen wird eine Karte der visuellen Sensitivität erstellt. Diese Informationen dienen dazu, ein individuelles personifiziertes Trainingsprogramm zu erstellen. Monat für Monat werden die Messungen wiederholt und an die Fortschritte angepasst Programme bereitgestellt.

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