Visuelle RestitutionsTherapie – 3 Irrtümer, die uns immer wieder begegnen

Seit vielen Jahren setzen wir uns dafür ein, das Sehvermögen von Patienten mit neurologisch bedingtem Gesichtsfeldausfall zu verbessern. Wir bemühen uns, die Lebensqualität für unsere Patienten und ihre Familien gleichermaßen zu verbessern, indem wir verschiedene Diagnostik- und Therapieverfahren für Sehstörungen aufgrund von Schlaganfall oder anderen Hirnverletzungen anbieten. Eines davon ist die Visuelle RestitutionsTherapie (VRT).

Für sehr viele Personen mit einem Gesichtsfeldausfall nach Schlaganfall oder anderer Hirnverletzung ist die VRT geeignet und kann hilfreich sein. Obwohl unsere Therapien aufgrund jahrzehntelanger wissenschaftlicher Forschung evidenz-basiert sind, sind weiterhin einige irrtümliche Annahmen verbreitet, die Sie daran hindern könnten, die notwendigen Schritte zur Verbesserung Ihres Sehvermögens mit VRT zu ergreifen:

Es ist unmöglich, verlorenes Sehvermögen im Gesichtsfeld zurückzugewinnen

Die traditionelle Sichtweise in der Vergangenheit war, dass sich das Gehirn in der frühen Kindheit „fest verdrahtet“; aus diesem Grund könnten Patienten im Erwachsenenalter keinerlei signifikante Erholung ihrer Hirnfunktion, einschließlich ihres Sehvermögens erwarten. Daher ist es wichtig, über neue Forschungen informiert zu sein. Aktuellere Studien zeigen, dass das erwachsene Gehirn in Wirklichkeit eine bemerkenswerte Plastizität aufweist, die Ihr Leben lang erhalten bleibt. Seitdem wurden Therapien zum Einsatz sowohl bei motorischen als auch bei visuellen Einschränkungen entwickelt, die nachweislich zu einer signifikanten Funktionserholung führen. Neuroplastizität wird die Fähigkeit des Gehirns genannt, seine Funktionsweise und Struktur zu verändern, um Bereiche mit eingeschränkter Leistungsfähigkeit, etwa das Sehvermögen, wieder zu verbessern. Wenn das Potential zur Plastizität sorgfältig nutzbar gemacht und gesteuert wird, kann die Funktionserholung dadurch verbessert und beschleunigt werden.

Wenn ein Gehirn geschädigt wird, betrifft dies ebenso das Netzwerk von Neuronen, die visuelle Eindrücke verarbeiten. Einige Netzwerke im Gehirn sind jedoch doppelt angelegt, und die systematische Lichtstimulation von spezifischen Arealen des geschädigten Bereichs ermöglicht die Aktivierung und Nutzung von alternativen Verarbeitungswegen. Das Gehirn entwickelt sozusagen eine Umleitung. Die repetitive Stimulation hat sich nicht nur in der Sehtherapie bewährt, sondern auch in der motorischen Rehabilitation der unteren Extremitäten nach Schlaganfall.

Diese kleine Bilderreihe soll die Neuroplastizität veranschaulichen.

Bild 1: ursprüngliches Hirngewebe

Bild 2: geschädigtes Hirngewebe

Bild 3: Einspriessen von neuem Nervengeflecht

Die neuen Therapiemethoden sind wissenschaftlich nicht ausreichend belegt

Im Laufe der Jahre haben wir enorm viel Zeit und Ressourcen in die Durchführung wissenschaftlicher Studien investiert, um unser Team bei der Erstellung der bestmöglichen Therapien für neurologisch bedingte Sehstörungen zu unterstützen. Die Visuelle RestitutionsTherapie basiert auf mehr als 15 Jahren Forschung und 20 klinischen Studien, unter anderem einer Studie mit 302 Patienten, in der bei über 70% der Patienten deutliche Verbesserungen gezeigt werden konnten.
Diese Studien belegen nicht nur mit schlagkräftigen Zahlen den Erfolg der VRT, sie haben auch bei der wissenschaftlich begründeten Weiterentwicklung und Feinabstimmung dieser spezifischen Therapie geholfen. Nach einer ersten Phase der Gesichtsfelddiagnostik reagiert der Patient auf wiederholte Lichtstimulation bestimmter Bereiche des beeinträchtigten Gesichtsfeldes, die über visuelle Residualfunktionen verfügen. Das Vorhandensein von Residualsehen ist ein Indikator für die Wahrscheinlichkeit einer Verbesserung durch die VRT. Intensive, häufig wiederholte und gezielte Lichtstimulation kann nachgewiesenermaßen visuelle Funktionen im Gesichtsfeld stärken und wiederherstellen. Sie können mehr über unsere Studien lesen und hier erfahren, wie VRT arbeitet.

Gesichtsfeldausfall nach links vor der Therapie

Gesichtsfeldausfall nach links, nach Durchführung der 6 monatigen VRT

Die Therapie ist teuer und strapaziös

Rom wurde nicht an einem Tag gebaut und auch die Rückgewinnung Ihres Sehvermögens wird leider nicht über Nacht gelingen, was exakt der Grund ist, warum unser Team VRT so effektiv und bequem wie möglich gestaltet hat. Im Gegensatz zu anderen Therapien sind keine Operationen oder Medikamente jeglicher Art notwendig. Die Therapie wird für den spezifischen Gesichtsfeldausfall eines jeden Patienten personalisiert und monatlich an die Fortschritte angepasst. Da das Verfahren internetbasiert ist, können Sie die Therapiesitzungen bequem bei Ihnen zu Hause, bei Ihrer Arbeit oder sogar auf Reisen und nach Ihrem eigenen Zeitplan durchführen.

Wir hören auch von einigen Patienten die Befürchtung, dass die Therapie sehr teuer sei. NovaVision bietet VRT in einer Therapie-Suite in Kombination mit NeuroEyeCoach zu einem Gesamtpreis von Euro 900,– an. Dieser Preis beinhaltet sechs Monate Therapie mit VRT plus alle 36 Therapieeinheiten des vollständigen NeuroEyeCoach Programms, welches die Augenbewegungen trainiert mit dem Ziel, das Beste aus dem vorhandenen Sehvermögen zu machen.

Sich genauer über VRT zu informieren kann wirklich eine Investition in Ihr Sehvermögen, Ihren inneren Frieden und Ihre allgemeine Lebensqualität sein. Lassen Sie sich nicht den Weg durch Fehlinformationen versperren und zögern Sie bitte nicht, zu uns Kontakt aufzunehmen, wenn Sie für sich oder eine nahestehende Person Fragen zur Sehtherapie klären möchten.

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