Schlaganfallrisiko Hitze

Viele Menschen freuen sich jedes Jahr sehnlichst auf den Sommer: Schwimmen, Grillpartys an lauen Sommerabenden, Urlaub im In- und Ausland. Doch können die hohen Temperaturen auch zu Herz-Kreislauf-Problemen führen und somit ein hohes Schlaganfallrisiko darstellen. So ist es kein Wunder, dass sich nachweislich mehr Schlaganfälle im Sommer ereignen.

 

Risikofaktor Temperaturwechsel

Vor allem Personen, die bereits an Bluthochdruck leiden, haben mit raschen Temperaturänderungen ihre Probleme. Nicht nur plötzliche Temperaturanstiege um mehr als 5°C plus (Tageshöchstwert) von einen auf den nächsten Tag, sondern auch rasche Abkühlphasen um teilweise 10°C oder mehr können dabei Auswirkungen auf den Kreislauf haben. Es kann zu Herz-Rhythmus-Störungen kommen, die ernstgenommen und von einem Arzt untersucht werden sollten.

 

Hitzestress

Bei beständig hohen Temperaturen sinkt der Blutdruck, da sich die Blutgefäße erweitern. Nehmen Patienten wie gewohnt ihre Blutdruck senkenden Mittel ein, kann dieser Effekt noch verstärkt werden.

Die Folge sind Schwindel, Schwächeanfälle und im schlimmsten Fall ein Kreislaufkollaps. »Sinkt bei länger anhaltenden Temperaturen über 25Grad Celsius der systolische Blutdruckwert dauerhaft auf 110mmHg oder sogar darunter, sollten Betroffene ihren Arzt aufsuchen«, empfiehlt Professor Dr. Hans-Georg Predel, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutschen Hochdruckliga (DHL).

Bitte beachten Sie: die Bluckdruckmedikation darf nur nach Absprache mit dem behandelnden Arzt geändert werden.

Blutdruck

Tipps und Hinweise

– Trinken, Trinken, Trinken! Im Normalfall 2 Liter täglich, an heißen Tagen möglichst mehr. Aber auch hier Vorsicht! Nicht zu viel auf einem Mal trinken, das belastet die Nierentätigkeit. Besser die Trinkmenge gut über den Tag verteilt zu sich nehmen, ggf. in morgens vorbereiteten Gefäßen für früh, mittags und nachmittags zur besseren Übersicht.

Zu empfehlen: Mineralwasser (bei Bluthochdruck natriumarmes Mineralwasser), verdünnte Obstsäfte und lauwarmer Tee (Hagebuttentee, Melissentee oder Kümmeltee)

Bei zu wenig Flüssigkeit wird das Blut eingedickt und fließt dadurch langsamer, dies kann zu Durchblutungsstörungen im Gehirn führen.

Tee

– Auslandsaufenthalte mit dem Arzt absprechen und bei Bedarf noch Rezepte für wichtige Medikamente ausstellen lassen

– Ein Blutdruckmessgerät, die Medikamente, bestenfalls auch die medizinischen Unterlagen samt Auflistung der Wirkstoffe der verwendeten Medikamente mitnehmen (ACHTUNG Einnahme der Medikamente an die eventuelle Zeitverschiebung anpassen, sodass keine Über- oder Untermedikation entsteht) – Blutdruck täglich messen

– Vermeiden Sie lange Autofahrten bei extremer Hitze. Besonders die Mittagshitze belastet den Herz-Kreislauf. Genauso belastend: große Temperaturunterschiede durch eine Klimaanlage im Auto. Regeln Sie die Temperatur lieber nicht zu weit herunter.

– bei längeren Autofahrten und Flugreisen das Thrombose-Risiko verringern: regelmäßig Bewegungspausen einlegen

> auf der Stelle laufen, leicht federn, Füße dabei von der Ferse auf die Zehen rollen

> Kniebeugen machen, Rücken gerade halten, so weit Sie hinunter kommen und so oft Sie können

wenn Sie bereits ein Thrombose-Risiko haben, empfiehlt es sich Stütz-, bzw. Kompressionsstrümpfe oder Thromboseprophylaxestrümpfe zu tragen

– Sport besser frühmorgens oder abends durchführen, wenn sich die Temperaturen abgekühlt haben

– Nehmen Sie leichte Kost zu sich (Obst, Gemüse, Fisch, Vollkornprodukte) und verzichten Sie möglichst auf fettiges und Alkohol

– 1 bis 2 minütige kalte Fuß- oder Armbäder machen („Wassertreten“ mit Beinen bis zu den Knien im kühlen Nass oder Arme bis zum Ellenbogen im Wasserbad bewegen)

– einfach mal die Beine hochlegen, wenn die Zeit es erlaubt

 

 

Weitere Tipps auf der Webseite der Deutschen Schlaganfall-Hilfe: http://www.schlaganfall-hilfe.de/mobil-nach-schlaganfall#article_76224

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