Wiedereintritt in das Arbeitsleben: Ansprechpartner und „Case Manager“

Aktuell sind ca. 1/3 aller Schlaganfallopfer jünger als 65 Jahre alt und befinden sich somit aller Wahrscheinlichkeit nach noch mitten im Arbeitsleben, wenn sie der Schlag trifft. Doch der Wiedereintritt in das Arbeitsleben ist oft nicht leicht oder der Weg dahin unbekannt.

Vor kurzem begegnete uns wieder einmal eine bekannte Situation, die uns veranlasste eine dreiteilige Blogserie zu schreiben. Ein Patient ist auf Grund seiner Sehproblematik aktuell krankgeschrieben, er kann seinen bisherigen Job nicht bzw. nicht mehr voll ausführen, da ihm ein Teil seines Sehens fehlt. Eine Perspektive, wieder in seinen Job zurückzukehren sah er nicht. Der Patient und seine Frau wussten nicht, was man jetzt tun könnte. Eine weitere Reha oder Therapie wurde nicht verschrieben und auch sonst gab es niemanden, der das weiteres Vorgehen mit ihnen plante. So richteten sie ihre Frage an uns „Was können wir jetzt noch tun? Können Sie uns etwas empfehlen?“

Wir möchten Ihnen in unserer Blogserie Möglichkeiten aufzeigen, wie Sie einen Weg zurück in den Alltag und in das Arbeitsleben finden.

 

Unser erstes Thema:

Einen ersten Ansprechpartner finden

Die Entlassung/en aus dem Krankenhaus oder Reha liegt/en hinter Ihnen, eventuell stehen noch ein paar Termine zur Nachkontrolle beim Arzt an. Und was machen Sie in der Zwischenzeit? Und vor allem, was machen Sie danach?

 

Zunächst einmal ist es hilfreich, einen Ansprechpartner zu haben, welcher einen konkret beraten kann. Diese Person sollte wissen, was es für Therapiemöglichkeiten gibt, die bei IHREN Schwierigkeiten helfen könnten und wie diese finanziert werden.

Zum einen könnte diese Person Ihr Hausarzt oder Neurologe sein. Wenn Sie jedoch hier noch nicht ausreichend Möglichkeiten hatten sich zu informieren, können Sie außerdem bei Ihrer Krankenkasse einen Beratungstermin vereinbaren. Hier kann Ihnen direkt gesagt werden, was von der Kasse bezahlt oder mitfanziert wird.

Doch auch diese Termine reichen nicht immer aus. Aus diesem Grund haben sich in den letzten 20 Jahren immer mehr Menschen darauf spezialisiert, Beratungen anzubieten. Viele Vereine oder Stiftungen kommen hierfür in Frage. Folgend haben wir Ihnen einige Ansprechpartner aufgelistet.

beraterin

2.Chance – Rückkehr in den Beruf nach Krankheit oder Unfall

– ein Informationsportal, welches grundlegende Fragen klären kann. Mit Hilfe der Berufsförderungswerke wird hier konkret geschaut, wie der (Wieder-)Einstieg in das Arbeitsleben gelingen kann.

Erkundigen Sie sich auf der Webseite https://www.zweite-chance.info/berufliche-reha/ oder nutzen Sie die kostenlose Hotline unter 0800 222 000 3.

ZNS – Hannelore Kohl Stiftung für Verletzte mit Schäden des Zentralen Nervensystems

Hier finden Sie einen Beratungsdienst. Hilfesuchende erhalten kompetenten Rat, Informationen und praktische Hilfe unter

Telefon: +49 (0) 228 97845-41    E-Mail: [email protected]

Schlaganfall-Büros

Eine regionale Anlaufstelle kann unter folgendem Link gefunden werden: http://www.schlaganfall-hilfe.de/adressen-schlaganfallbueros

Ziel ist die Beratung, Aufklärung, Unterstützung der Selbsthilfe für Betroffene und Angehörige

Berliner Schlaganfall- Allianz e.V

Ähnlich den Schlaganfall-Büros ist der Berliner Schlaganfall- Allianz e.V. Er ist ein Zusammenschluss von Einrichtungen, die in Berlin und angrenzenden Teilen Brandenburgs Schlaganfallpatienten versorgen und betreuen. Mehr Informationen erhalten Sie im Web unter http://www.schlaganfallallianz.de/ oder unter der Telefonnummer +49(0) 30 450 560 600.

rehacare

„rehacare steht für aktive Unterstützung von Menschen, die durch Unfall oder Krankheit mit neuen Herausforderungen in ihrem alltäglichen Leben konfrontiert werden.

Ein flächendeckendes Mitarbeiter-Netzwerk aus u.a. Medizinern, Pflege-Experten, Therapeuten, Psychologen, Berufskundlern, Sozialpädagogen, zertifizierten Disability Managern und Architekten arbeitet interdisziplinär zusammen.“ Hier geht es zur Webseite: http://www.rehacare.net/team/casemanager/

In den kommenden Blogs informieren wir Sie über die Möglichkeit eine berufliche Rehabilitationseinrichtung in Ihrer Nähe/ für Ihre Bedürfnissen zu finden. Außerdem geben wir einen Einblick über den oft hilfreichen Austausch in einer Selbsthilfegruppe.

Informationsstand 10.11.2016

Bilder von Pixabay

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